Interessenverband
Hessischer Schulleitungen e.V.

Pressemitteilung – IHS KV Frankfurt: Netzwerkarbeit nun auch online!

Der IHS KV Frankfurt feiert seine neue Homepage und zeigt zugleich wie basisdemokratische Prozesse aussehen können.

„Ein Verband, der sich als Netzwerk versteht und zu dessen Aufgaben es gehört, Schulleitung als eigenen Berufsgruppe zu definieren und deren Interessen zu vertreten.“ An dieses Zitat ihrer Vorgängerin bei der Neugründung des Kreisverbandes erinnert sich Roswitha Bonacker, die erste Vorsitzende des IHS KV FFM gerne. Drei Jahre nach der Neugründung kann der Kreisverband bereits einige Erfolge vorweisen. So konnte der Kreisverband mittlerweile regelmäßige Gespräche mit dem Staatlichen Schulamt Frankfurt etablieren. In diesen werden die verschiedenen Perspektiven und Interessen ausgetauscht und diskutiert sowie nach konstruktiven Lösungen gesucht. Aber auch mit hochrangigen Vertretern der Stadt Frankfurt gab und gibt es Gespräche und einen Austausch. Dieser Austausch hilft, die Sichtweise „der anderen“ Seite zu verstehen – blinde Flecken auszuschalten.

Gleichzeitig ermöglicht die Mitgliedschaft im Kreisverband seinen Mitgliedern sich untereinander zu vernetzen. „Es gibt noch immer keine Personalvertretung für Schulleitungen mit deren spezifischem Aufgabenprofil. Diese braucht es aber dringend, da Schulleiter*innen eben keine regulären Lehrer*innen mehr sind. So lange es dies nicht gibt, braucht man als Schulleitung ein Netzwerk.“, so Eva Seifert die 2. Vorsitzende des Verbands und langjähriges Schulleitungsmitglied. „Das Netzwerk, das mir dieser Verband ermöglicht war unter anderem ein Grund für mich diesem beizutreten“, so Martin Stojan, der von Beginn an Schriftführer des Kreisverbands ist. „Das Netzwerk des Kreisverbands ermöglicht es unseren Mitgliedern auch mal schnell, unkompliziert und auf informellen Weg an eine Information zu kommen, für die es im „normalen“ Kommunikationsablauf manchmal Stunden oder Tage braucht. Oder auch einfach nur mal der Austausch mit jemandem, der in der gleichen Situation wie ich steckt, hilft mir den Schulalltag zu meistern“ ergänzt er.

Der IHS setzt sich zudem für ein eigenständiges Berufsbild für Schulleitungen ein und vertritt die Interessen seiner Mitglieder. Dies geschieht entweder auf der Kreisebene direkt durch den Kreisverband oder auf Landesebene durch den Landesverband, welcher Dachverband für die Kreisverbände darstellt. „Ich bin froh, dass jemand konkret meine Berufsinteressen vertritt und der Verband sich gleichzeitig dafür einsetzt, dass eine ordentliche Vertretung gleichgesetzt einer Personalvertretung geschaffen wird. Man fühlt sich oft genug als ‚Spielball‘ gesellschaftlicher Interessen. Dabei sollte es doch eigentlich um die Ermöglichung von guten Rahmenbedingungen gehen, damit wir vor Ort gute schulische Bildung anbieten können.“, erklärt Amelie Braun die zweite Schriftführerin und stellvertretende Schulleiterin einer Grundschule. Der IHS stützt sich bei seinen Positionen dabei auf regelmäßige Mitgliederbefragungen über die Situation vor Ort an den Schulen – also direkt aus der Praxis vor Ort – sowie auf wissenschaftliche Erkenntnisse. „Spätestens seit der Hattie-Studie ist bekannt, dass schulische Qualität in enormen Maße von den Schulleitungen einer Schule abhängt. Werden die Rahmenbedingungen jedoch erschwert, erschwert dies der Schulleitung auch, gute Vorraussetzungen für Qualitätsentwicklung in Schulen zu schaffen“, ergänzt Seifert.

Um die Arbeit des Kreisverbands und seine Positionen einer größeren Öffentlichkeit zugänglich zu machen, geht dieser nun mit einer Webpräsenz online. „Wir sind stolz darauf als erster Kreisverband des IHS eine eigene Homepage online stellen zu können“, so Thomas Odemer, der Kassierer und Digitalstratege des Kreisverbands. „Wir bieten mit unserer Webseite nicht nur unseren Mitgliedern exklusive Informationen und Vereinfachungen für deren Schulalltag an, sondern laden alle Interessierten ein, unser Angebot zu nutzen. Wir laden dabei sowohl zur Entlastung des Arbeitsalltags, als auch zur Vernetzung durch unseren Verband ein.“, stellt Odemer ergänzend fest.

Der Vorstand hat aus diesem Grund etwa einen Dokumentenpool auf seiner Seite eingerichtet. Hier findet man verschiedenen Dokumente, die im Arbeitsalltag von Schulleitungen benötigt werden, normalerweise jedoch auf verschiedensten Webseiten erst zusammengesucht werden müssen. Das Vorstandsteam vertraut auf die Mitwirkung und Gestaltungskraft der Mitglieder: Der Pool wird wachsen! Im Sinne der Vernetzung sind auf der Homepage sowohl Kontaktmöglichkeiten zu Kreis- und Landesverband, als auch eine direkte Verbindung zu einem Mitgliedsantrag hinterlegt.

Passend zur neuen Homepage beginnt der Kreisverband den Auftakt mit einem basisdemokratischen Paukenschlag. „Corona, Lockdown, freiwillige Wiederholung und und und! Dies sind alles Wörter, die den derzeitigen Zustand in den Klassenzimmern widerspiegeln. Die Betroffenen sind in erster Linie die Schüler*innen!“, so Eva Seifert. Das Kultusministerium hatte als Maßnahmen zum Ausgleich der Coronafolgen für Schüler*innen 4–5 Förderstunden im kommenden Schuljahr angekündigt. „Es ist richtig und wichtig, dass für Fördermaßnahmen Geld in die Hand genommen wird, das weitgehend auch in den Schulen verplant werden soll. Es gibt aber sicher noch andere, vielleicht sogar passgenauere Möglichkeiten“, erklärt Amelie Braun. „Zudem ist der Vorschlag an vielen Schulen nur schwer oder gar nicht realisierbar. Leider wurden andere Vorschläge gar nicht erst angehört – zumindest nicht von uns Schulleitungen“. Aus diesem Grund ruft der IHS KV Frankfurt über seine Homepage alle Interessierten, insbesondere aber die Schulleitungen auf, Maßnahmenideen auf einem digitalen Board zu sammeln und zu kommentieren. „Der IHS geht damit einen modernen Weg, Digitalisierung zu nutzen um kollaborativ, asynchron und basisdemokratisch Vorschläge zu sammeln, diese zu diskutieren und abzuwägen, um sich letztlich für den besten entscheiden zu können.“, so Odemer. „Naja, und wer weiß, evtl. möchte das Kultusministerium am Ende unsere Ergebnisse haben oder sich gar bei künftigen Entscheidungen von uns beraten lassen“, meint Stojan schmunzelnd. Bonacker erinnert sich hier deutlich an die bereits 2020 in der Frankfurter Erklärung IV aufgestellte Forderung des IHS gemeinsam mit anderen Verbänden: „Die bisherige äußerst unbefriedigende Kommunikationsstruktur des HKM zu den Schulleitungen muss aufgearbeitet und auf eine neue Basis gestellt werden… hierzu sollen… Beiräte installiert werden, die dafür Sorge tragen, dass die Kommunikation des HKM zu den Schulleitungen in Zukunft positiv gestaltet wird.

Der IHS begreift sich als schulformübergreifend sowie unparteiisch und versteht Schulleitung als Teamaufgabe. „Dies merkt man auch an der Diversität der Schulformen und Schulleitungsrollen die im Kreisverband vertreten sind und durch unseren Vorstand abgebildet werden.“, erklärt Bonacker zufrieden.

Im IHS finden für sich alle Schulformen von Grundschule über die Mittelstufenschule bis zum Gymnasium und alle Schulleitungsmitglieder von der Konrektor*in über die Stufenleitung bis hin zur Oberstudiendirektor*in eine Interessenvertretung.

Die neue Webseite des IHS KV Frankfurt finden Sie unter:
www.ihs-kv-frankfurt.de

Das Board zum basisdemokratischen Meinungsbild finden sie direkt unter:
https://yopad.eu/p/Abfederung_Coronafolgen_Sch%C3%BCler*innen

Mit kollegialen Grüßen
Im Namen des Kreisvorstands

Roswitha Bonacker
1. Kreisvorsitzende
IHS KV Frankfurt am Main

Eva Seifert
2. Kreisvorsitzende
IHS KV Frankfurt am Main