Hessische Schulen benötigen Schulpsychologinnen und Schulpsychologen vor Ort und damit verbunden die Verdopplung der schulpsychologischen Ressource
Die Landesdelegiertenversammlung möge beschließen:
Begründung:
Der IHS nimmt durch seinen Austausch mit dem europäischen Dachverband ESHA wahr, dass sich die Situation nicht nur an hessischen Schulen, sondern europaweit noch einmal deutlich negativ verschärft hat. Die Gründe hierfür sind durch den Klimawandel befeuerte Zukunftsängste, gesellschaftlicher Wandel, Kriege, die nach Europa hin ausstrahlen, und nicht zuletzt auch die Corona-Pandemie und ihre Folgen, um nur einige zu nennen. Die Realität ist wesentlich komplexer.
Hessische Schulleitungen aller Schulformen berichten von einer sich stetig erhöhenden sozioemotionalen Belastung der Kinder und Jugendlichen in ihren Schulen. Gleiches gilt für die Lehrkräfte und Schulleitungen. Die Krankenstände an den Schulen zeigen ein deutliches Bild. Trotz zuversichtlicher Grundhaltung der meisten Schulleitungen scheint eine Entspannung erst einmal nicht in Sicht.
Seit dem Jahr 2009, damals im Kontext der Inklusion, fordert der IHS die Bildung multiprofessioneller Teams an hessischen Schulen. Der IHS begrüßte im Jahr 2018 die Schaffung von 700 UBUS-Stellen für den Grundschul- und Sekundarstufenbereich. Dies war rückblickend eine wichtige und hochwirksame politische Entscheidung für Hessens Schulen. Darüber hinaus begrüßte der IHS im Jahr 2021 die Schaffung von 15 befristeten neuen Stellen im Bereich der Schulpsychologie im Kontext des „Löwenstark-Programms“ und hofft, dass diese mittlerweile entfristet wurden.
Durch die Profession und Expertise der Schulpsychologie erhalten Schulen immer wieder wertvolle Impulse und Unterstützung auf individueller, gruppenspezifischer und systemischer Ebene, die sich aus dem schulischen Stammpersonal oder Beratung durch das BFZ nicht generieren lassen. Leider liegen die Wartezeiten für eine schulpsychologische Beratung mittlerweile bei mehreren Monaten. Geeignete Maßnahmen erfolgen mitunter viel zu spät zum Leidwesen der betroffenen Kinder, Eltern, Schulklassen und Lehrkräfte. Wir brauchen Schulpsychologinnen und Schulpsychologen vor Ort an unseren Schulen. Wir benötigen aber auch den Support, den uns die Schulpsychologie aktuell zur Verfügung stellt.
Wir fordern deshalb:
Die Verdopplung der schulpsychologischen Ressourcen in den kommenden drei Jahren.
Im Namen der IHS-Landesdelegiertenversammlung
Andreas Leibold
IHS-Landesvorsitzender