Schulisches Gesamtsprachförderkonzept – flächendeckendes Screening
Die Landesdelegiertenversammlung möge beschließen:
Begründung:
Die Einrichtung von Intensivklassen, Intensivkursen und InteA-Klassen ist sinnvoll und unabdingbar. Die Praxis allerdings zeigt, dass die Ziele des Sprachförderkonzeptes der Landesregierung und die beabsichtigte Förderung der Integration mittels Spracherwerb nur in Ansätzen gelingen.
Das liegt unserer Ansicht nach vor allem an der Heterogenität der Schülerschaft und an der jeweiligen Organisationsstruktur vor Ort. Die Idee, die schulpflichtigen Neuankömmlinge möglichst schnell und umfangreich zu beschulen, fördert zwar grundsätzlich die Integration durch Spracherwerb, jedoch sind Anpassungen notwendig, um die Effektivität zu steigern.
Wir machen deshalb folgende Vorschläge:
- Einführung eines verbindlichen Screenings zu Beginn der Beschulung: Dies soll helfen, das Sprachniveau, die Bildungshintergründe und individuellen Bedürfnisse der Schüler besser zu verstehen und darauf basierend maßgeschneiderte Förderpläne zu entwickeln.
- Einführung von Doppelbesetzungen in den Lerngruppen: Durch den Einsatz von zwei Lehrkräften (oder einer Lehrkraft und einer Assistenz) in einer Klasse kann eine intensivere und individuellere Betreuung der Schüler gewährleistet werden, die aufgrund der Heterogenität erforderlich ist.
- Staffelung des verpflichtenden Unterrichts in drei Stufen: Die Unterrichtsintensität sollte sich an den individuellen Bedürfnissen und an den Leistungsmöglichkeiten der Schülerinnen und Schüler orientieren. Denn nicht wenige Intensivschülerinnen und Intensivschüler haben in ihrem Leben zuvor noch keine Schule besucht. Die psychische Belastung hat ebenfalls Auswirkungen auf die Belastbarkeit in einem Gruppensetting, wie es die Schule darstellt. Zudem ermöglicht eine Staffelung, Ressourcen gezielter und effizienter einzusetzen.
Mit diesen Vorschlägen zielen wir darauf ab, die Integration und den Spracherwerb von Schülerinnen und Schülern in Intensivklassen effektiver zu gestalten und somit einen wesentlichen Beitrag zur erfolgreichen Integration in das deutsche Bildungssystem und die Gesellschaft zu leisten.
Wir fordern deshalb:
Mindestens das oben beschriebene Screening flächendeckend im Land einzusetzen, bevor die Beschulung in den Intensivklassen, Intensivkursen oder InteA-Klassen beginnt.
Im Namen der Landesdelegiertenversammlung
Andreas Leibold
IHS-Landesvorsitzender